„Mein Name ist Maximus Decimus Meridius, Kommandeur der Truppen des Nordens, Tribun der spanischen Legionen, treuer Diener des wahren Imperators Marcus Aurelius, Vater eines ermordeten Sohnes, Ehemann einer ermordeten Frau – und ich werde mich dafür rächen, in diesem Leben oder im nächsten!“
Spätestens bei diesem Satz ist es um mich geschehen. Ich flenne. Was da über den Bildschirm flimmert, ist Gladiator, einer meiner Lieblingsfilme. Er erzählt die Geschichte des römischen Feldherrns Maximus, der aus Eifersucht und Machtgier von Commodus, dem Sohn des Kaisers Mark Aurel, getötet werden soll. Maximus kann jedoch zunächst entkommen. Für die Rettung seiner Familie ist es allerdings zu spät. Er wird verschleppt und als Sklave an eine Gladiatorenschule verkauft. Schließlich kommt, was kommen muss: Er kämpft im Kolosseum – vor den Augen seines Feindes Commodus. Doch nun geht es nicht mehr allein um die persönliche Rache, sondern auch um einen Staatsstreich.
Als ich bei meinen Recherchen erfahre, dass ein Teil des Films in der Nähe von Siena gedreht wurde, ist doch ganz klar, dass ich mir das nicht entgehen lasse. Und so fahre ich am Vormittag nach Pienza (Bus 112A, Abfahrt am Bahnhof in Siena, Ticket 5,50 €). Die kleine Stadt liegt im Val d’Orcia und wurde in den 90er-Jahren in das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. Wenn du wie ich zu Fuß unterwegs bist, solltest du der Piazza Dante Aligheri bis zur Kirche Pieve di Corsignano folgen. Von dort aus führt ein (privater?) Pfad zu einem Agriturismus-Betrieb. Diesem gehört das Haus sowie die mit Zypressen gesäumte Zufahrtsstraße, die im Film Maximus‘ Zuhause verkörpern. Einen noch bessereren Blick hast du nur von der Via S. Caterina in Pienza. Für die passende Stimmung, empfehle ich dir, dir den Film-Soundtrack auf deinen mp3-Player oder dein Handy zu laden und abzuspielen.
Regisseure lieben die Toskana
Generell scheint die Toskana ein beliebter Drehort in Europa zu sein. Eigentlich verwundert das nicht. Die sanften Hügel, die alten Bauernhäuser und das dolce-vita-Gefühl sprechen für sich. Das dachten sich wohl auch einige Regisseure und drehten hier ihre mehr oder weniger bekannten Filme wie beispielsweise Unter der Sonne der Toskana, Der englische Patient oder Ein Quantum Trost.
Einer der berühmtesten italienischen Filme ist sicher Das Leben ist schön (1997). Guido, ein Jude, lernt seine „Prinzessin“ Dora kennen und lieben. Das Problem: Sie ist bereits mit einem faschistischen Bürokraten verlobt. Die Ereignisse des Zweiten Weltkrieges spielen im weiteren Verlauf eine größere Rolle. Das Ende ist dann schon sehr traurig. Jedenfalls wurde auch Teile dieses Films in der Toskana gedreht, genauer in Arezzo.
Und wo bleibt Edward?
Abschließend möchte ich noch einen weiteren, von mir besuchten, Drehort vorstellen: Montepulciano. Weinliebhabern ist der Name sicher aus entsprechenden Gründen gut bekannt. Doch auch alle Twilight-Fans sollten nach Montepulciano pilgern (Bus 112A, Abfahrt am Bahnhof in Siena bzw. Pienza, Ticket 2,50 €). Tatsächlich war nämlich Montepulciano und nicht das auch in der Toskana gelegene und im Buch beschriebende Volterra Drehort für den zweiten Teil New Moon. Auf der Piazza Grande spielt die Schlüsselszene: Bella stürmt über den Platz, um Edward vor den Freitod zu bewahren. Wer den Platz und auch die hübsche Umgebung Montepulcianos von oben bewundern möchte, kann dies vom Palazzo del Comune aus tun.
Keine Kommentare