Meine Nacht war grausam. Eichhörnchen, die auf dem Dach herumturnen, ein Gecko, der plötzlich im Bad auftaucht und mich zu Tode erschreckt, der schrille, unaufhörliche Ton der Insekten (nehme ich an; vielleicht sind aber auch Vögel die Verursacher) und die Angst vor Spinnen und anderem Getier. Ich bin einfach nicht für die Natur gemacht. Um ehrlich zu sein, wünsche ich mir jetzt gerade mein Zimmer von Pulau Redang zurück. Das war so „normal“. Da gab es warmes, normal riechendes Wasser aus der Dusche, eine funktionierende Toilettenspülung, weit und breit kein Krabbeltier. Ich möchte damit auf gar keinen Fall Qimis Chalet schlecht machen, denn die Hütten wurden wirklich mit Liebe erbaut, sind sauber und komfortabel. Sie stehen mir persönlich (!) halt nur zu nah an den Bäumen; zu nah in der Natur.
Atmosphärisch ist der Aufenthalt ansonsten mit der schönste, den ich bisher in Malaysia erlebt habe. Die Familie kümmert sich liebevoll um ihre Gäste. Beispielsweise gibt es zum Abendbrot immer eine Art Candle Light Dinner am Strand mit Kerze und Blumengesteck. Total schön! Ich jedenfalls habe das Gefühl, dass Rose, ihr Mann (und die Kinder) lieben, was sie tun.
Am Morgen stärke ich mich erstmal mit einem Toast mit Rührei und einem frischen Apfelsaft. Ich möchte heute Schnorcheln gehen und endlich mal eine Schildkröte sehen. Angeblich gibt es beim Felsen beim Qimi viele Fische zu beobachten. An dieser Stelle ist das Wasser jedoch recht trüb, so dass ich kaum etwas sehen kann. Daher spaziere ich weiter nach Norden. Dort ist das Wasser schon viel klarer und ich bin guter Dinge. Die Freude hält allerdings nicht lange an. Ich schnorchle so ganz gemütlich und dann sehe ich SIE! Eine fette, eklige Qualle. Panisch mache ich kehrt und schwimme zum Strand zurück. Da kommt gleich ein Einheimischer angerannt und fragt, ob alles okay sei. Er empfiehlt mir zudem, noch weiter nach Norden zu gehen, weil man dort oft kleine Haie und auch Schildkröten sehen könnte. Ich folge seinem Rat und gehe an mehreren Stellen mit Blick auf die gegenüberliegende Insel ins Wasser, nur um jedes Mal nach spätestens drei Minuten hysterisch an Land zu schwimmen: Quallen. Überall Quallen. Kleine Quallen, große Quallen. rötlich gefärbte Quallen. Solch ein Mist!
Zufällig treffe ich auf den Guide einer Schnorchelgruppe, der ebenfalls nicht sehr erfreut über die Quallen ist und zu mir meint, dass einige von denen auf jeden Fall giftig wären. Also, jetzt vielleicht nicht lebensbedrohend, aber doch so giftig, dass er mir vom Schnorcheln abrät. Na toll. Was soll ich jetzt den lieben, ganzen Tag lang machen? Bleibt nur eines: Lesen und in der Hängematte entspannen.
1 Kommentar
Zauberlehrling3
5. Oktober 2013 at 13:29Ach Mensch, das ist ja echt Pech! Aber wenn auch der Guide der Schnorchelgruppe nicht weiter wusste, kannst du wenigstens sicher sein, dass du nicht doch irgendwie eine Stelle verpasst hast, wo man hätte schnorcheln können. Und immerhin hast du es ja mehrmals versucht. Echt schade. Aber vielleicht kommt deine große Schnorchelzeit mit kleinen Haien und Schildkröten ja noch! 😉 Nicht die Hoffnung aufgeben! 😉