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Streifzüge durch Kuala Lumpur

Entgegen meiner Angewohnheit recht ausführlich zu berichten, fasse ich fast eine Woche Aufenthalt in Kuala Lumpur nun mit einem Eintrag zusammen. Warum? Ich denke, das liegt vor allem daran, dass Kuala Lumpur touristisch nicht so viel zu bieten hat. Eigentlich kannst du dir alles in ein bis zwei Tagen ansehen. Gut, wenn du wirklich jedes Museum besichtigen möchtest und noch zu den Batu Caves fahren willst, brauchst du vielleicht drei Tage. Das war es dann aber auch. Dennoch habe ich meine Zeit in KL sehr genossen. Gerade, weil ich „zu viel“ Zeit hatte und so etwas ausspannen und mich gleichzeitig beim Bummel durch die Gassen auf Asien einstimmen konnte.

Kuala Lumpur ist eine Großstadt. Aber eine Kleine! Ich kam unter anderem nach Asien, weil ich die Stimmung der asiatischen Megacities einfangen wollte. Da hatte ich mir mit Kuala Lumpur ein völlig falsches Ziel ausgesucht, denn dort leben nur 1,5 Mio. Menschen. Die Bevölkerungsdichte ist zwar höher als in Berlin, aber gespürt habe ich das nicht wirklich. Gleichzeitig ist KL Berlin nicht unähnlich:

Kuala Lumpur ist für mich eine Stadt, die laut ist, ein bisschen dreckig und in der der motorisierte Verkehr die Straßen regiert. Es gibt hier Ampeln, die scheinbar nie ein Grün für Fußgänger zeigen. Andererseits musst du nur zwei, drei Kilometer aus dem Stadtkern herauskommen, um ganz allein auf einer Straße zu stehen und bei einem Spaziergang keinem anderen Menschen zu begegnen. Kuala Lumpur macht es dir aber auch genauso leicht, in der Menge unterzugehen. Dafür brauchst du nur eines der Shopping-Center zu betreten oder Chinatown einen Besuch abzustatten. Dort kannst du dich zudem gleich kulinarisch auf Asien einstimmen. Obwohl, ein bisschen westliches Fast-Food schadet sicher nicht. Egal, wie du dich entscheidest: Ab umgerechnet zwei Euro wirst du generell gut satt; egal wo.

Anfangs wurde ich mit der Stadt nicht so richtig warm. Zu schnell waren die Highlights abgegrast, zu hässlich fand ich die Stadt. Aber dann hat es „Klick“ gemacht und ich habe mich wie Zuhause gefühlt. Da ein bisschen Graffiti an den Häuserwänden, dort ein bunter, kultureller Mix und niemand, der explizit dir als Touristen etwas Böses will. Ich habe mich einfach treiben lassen, bin zum Schaufenstergucken aufgebrochen und habe die Stadt am Abend genossen. Dann nämlich zeigt sich Kuala Lumpur wunderschön. Bunte Lichter, unterschiedliche Musikstile aus den vielen Bars und herrlich milde Abende.

Genau das möchte ich dir und allen anderen Besuchern Kuala Lumpurs empfehlen: Nutz eher den Abend als den Tag! Außerdem noch einige grundsätzliche Tipps:

  • Verzichte auf den Besuch der Petronas Towers! Von innen bieten die nicht viel und auch die Aussicht ist nicht so grandios.
  • Besuch lieber den Menara Tower und kauf dir ein Kombiticket für beide Decks! Ich weiß, dass das recht teuer ist (RM99), aber es lohnt sich, da das obere Deck „offen“ ist (also keine Fenster; Verweildauer dort allerdings beschränkt auf 45min). Wenn du zudem Glück hast, machen das nicht so viele andere Besucher, so dass du den phänomenalen Ausblick fast für dich alleine hast und zudem am Fahrstuhl VIP-mäßig vordrängeln darfst.
  • Wenn du nur einige Tage in Kuala Lumpur bist, ärgere dich nicht mit den verschiedenen Metrosystemen herum. Nutz einfach den „Go KL“-Bus (2 Linien), der an fast allen touristisch relevanten Punkten hält und zudem kostenlos ist.
  • Wundere dich nicht, wenn ein Inder ein Foto mit dir machen will. Mir ist es tatsächlich passiert. Anschließend hatte ich dasselbe Erlebnis noch mit einem Mann aus Bangladesh, der mich dann heiraten wollte usw. Das ist zwar in der Regel nervig, aber ungefährlich!
  • Pack beim Besuch der Batu Caves wirklich alles (!) in deine Taschen. Ich hatte einen eingeschweißten Müsliriegel im Seitennetz meines Rucksacks und wurde daher von einem der wilden Affen angesprungen. Es ist nicht lustig, die Affen wieder loszuwerden, wenn man denen nicht geben mag, wonach sie verlangen (und selbst dann sind sie immer auf der Suche nach „mehr“).

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1 Kommentar

  • Reply
    Zauberlehrling3
    22. September 2013 at 16:27

    Ich denke, dass dir die Zeit in KL sehr gut getan hat. Vor allem, um mit Südafrika richtig abschließen und dich erholen zu können, damit es nun in Südostasien mit neuer Energie und Abenteuerlust weitergehen kann. 🙂
    Und schließlich ist das ja dein Urlaub! Und dazu gehört es auch einmal alles ruhig angehen zu lassen. Und ich freu mich, dass du eigentlich nur ganz wenige negative Erfahrungen mit Einheimischen (Affen 😛 ) gemacht hast. 😉

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